Die Financial Experts Association e.V. (FEA), Bremen, hält es für unverzichtbar, bei den Anforderungsprofilen für Vorstände und insbesondere für Aufsichtsräte weitaus stärker die Digitalkompetenz zu berücksichtigen. „Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass in deutschen Vorständen und gerade auch in Aufsichtsräten zu wenig Digitalkompetenz vorhanden ist, um den Herausforderungen durch die Digitalisierung kompletter Geschäftsmodelle zu bewältigen“, so Dr. Thorsten Grenz, Präsident der Financial Experts Association im Rahmen der FEA-Fachtagung „Aufsichtsrat 4.0. Wie Digitalisierung und Regulierung die Aufsichtsratstätigkeit verändern“, die am 7. Oktober in Düsseldorf stattfand. Es reiche nicht aus, auf die Bedrohung bestehender Geschäftsmodelle zu reagieren, vielmehr sei eine eigene Strategie für neue, digitale Geschäftsmodelle erforderlich.
„Die gesamte Unternehmensorganisation muss in die Lage versetzt werden, schnell und kompetent den digitalen Wandel zu gestalten. Dabei muss auch der Aufsichtsrat in der Lage sein, die Entwicklung neuer, digitaler Geschäftsmodelle aktiv zu begleiten. Wer seine komplette Wertschöpfung – von der Forschung & Entwicklung über Produktion und Vertrieb bis hin zu Unterstützungsfunktionen wie IT und Finanzen – digitalisiert, wird erhebliche Wettbewerbsvorteile haben“, sagte Grenz. Die „digitale Kompetenzlücke“ in deutschen Vorständen und Aufsichtsräten sei noch erheblich zu groß und müsse zügig geschlossen werden.