Bremen, 13. Juni 2013. Die Financial Experts Association, der erste Berufsverband für Aufsichtsräte in Deutschland, hält Forderungen, die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex abzuschaffen, für ein falsches Signal. Die Arbeit der Kommission sowie der Deutsche Corporate Governance Kodex haben in Deutschland erheblich zu einer professionelleren Unternehmensführung und -überwachung beigetragen.
FEA begrüßt Vorschläge zu unternehmensspezifischen Vergütungsobergrenzen
Durch das System der Selbstverpflichtung und der von Unternehmen zu
veröffentlichenden Entsprechenserklärung, in der Abweichungen vom Kodex
begründet werden müssen, ist ein hohes Maß an Transparenz entstanden:
Unternehmen sollten in begründeten Fällen eine stärkere
Abweichungskultur entwickeln, um Besonderheiten des Unternehmens – etwa
die Größe des Aufsichtsrats – zu berücksichtigen. Die
Regierungskommission hat bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass
ihre selbstverpflichtenden Vorgaben eine unnötige gesetzliche
Überregulierung verhindern können. So begrüßt FEA etwa die aktuelle
Empfehlung der Kodexkommission, unternehmensspezifische
Vergütungsobergrenzen für den Vorstand festzulegen sowie das
Vergütungssystem und die Vergütungsentwicklung für die Aktionäre
transparenter zu machen. Folgen die Unternehmen der Empfehlung, ist eine
gesetzliche Regulierung überflüssig. Die Arbeit der
Regierungskommission sollte daher fortgesetzt werden, um auf aktuelle
Entwicklungen mit einer Präzisierung oder Empfehlung punktuell reagieren
zu können.
DIN und FEA entwickeln Praxisleitfaden für die Aufsichtsratsarbeit
Um den Unternehmen über den Corporate Governance Kodex hinaus einen
Praxisleitfaden für vorbildliche Überwachungsprozesse in Aufsichtsräten
anbieten zu können, hat FEA gemeinsam mit dem Deutschen Institut für
Normung e.V. (DIN) ein Projekt initiiert. Durch den Praxisleitfaden
sollen Gremienmitglieder Hilfestellung erhalten, um rechtliche
Anforderungen und die Prinzipien der guten Unternehmensführung einhalten
zu können. FEA plant, die Ergebnisse noch in diesem Jahr zu
veröffentlichen.